Sonntag, 24. Juli 2022

Ausblick auf Woche 8

So! Die spielfreie Woche ist vorbei und hat zu meinem Erstaunen die ein oder andere Überraschung parat. 

Ein Blick in den Norden

Nachdem eher "unspektakulären" Sieg gegen den rheinischen Nachbarn, steht nun also das Rückspiel gegen die Seadevils an, die in den letzten Wochen neben den Vienna Vikings DAS Team der Liga sind. 

Seit Woche 2 haben die Hamburger nicht mehr verloren, gerade die beiden Spiele gegen Rhein Fire und Istanbul haben dabei eines ganz deutlich gemacht. Die Defense der Seadevils ist vermutlich eine der Besten der Liga und auch das Spiel in Woche 2 gegen die Dragons ging nur knapp mit 3 Punkten verloren.

Auch die Seadevils haben ein Wochenende frei gehabt und dürften damit eine Menge Zeit gehabt haben, sich wieder auf das Spiel gegen Rhein Fire vorzubereiten. In Woche 5 ging das Spiel in Hamburg zwar spektakulär los für Fire, aber danach passierte nur noch eins. Laufspiel, Laufspiel, Laufspiel der Seadevils Offense und Defense, Defense, Defense der Seadevils Defense. Am Ende hatte Hamburg 284 yards Rushing und 5 Touchdowns über den Boden. Das wird also beim Spiel am Sonntag das Kriterium sein, welches über den Ausgang des Spiels entscheiden wird. 

Bevor ich allerdings dazu komme, gab es in der letzten Woche noch einige Roster Moves:

Nicht mehr im Kader sind Timo Jüngst (LB), Luis Fiedler (LB) und Silvan Barelds (TE). Vor allem Fiedler hatte in den ersten Woche schon eine Rolle in der Defense. Bemerkenswertester Abgang ist aber das Saisonaus für Starting-Quarterback Matt Adams (#11), wohl auf Grund einer Verletzung. Die Neuverpflichtung kam einen Tag später, als Rhein Fire Jadrian Clark verpflichtet hat, den Quarterback der Hamburg Seadevils aus der letzten Saison. Starter hinter der O-Line wird am Wochenende aber wohl Rohat Dagdelen sein, der zumindest statistisch bei den wenigen Einsätzen eine gute Figur gemacht hat.

Gegen die Teufel

Im Spiel gegen die Seadevils wird es auf Rhein Fire-Seite vor allem auf zwei Dinge ankommen:

1) O-Line gegen die Defense der Seadevils

Die D-Line der Hamburger ist sehr, sehr stark, nicht nur wegen Kasim Edebali. In Woche 5 hat sie gezeigt, dass die sonst so starke O-Line von Fire, knackbar ist. Sowohl Adam als auch die Runningbacks hatten echt keinen leichten Tag. Zudem hat die Hamburger Defense auch noch einige Turnover produziert, die dem Spiel von Rhein Fire am Ende das Genick gebrochen hat. Selbst gegen Ende des Spiels, als Hamburg schon mit 2nd- oder 3rd-Strings gespielt hat, konnte Fire den Ball kaum über das Feld bewegen.

2) D-Line gegen Laufspiel

Es war wirklich erschreckend, wie stark das Laufspiel der Hamburger war. Glen Toonga hat zur Halbzeit Feierabend gehabt und hatte da schon 3 TDs und knapp 200 Yards. Und als er raus war, hatte Simon Hamadi dann noch Bock. Es wird also entscheidend sein, dass Fire und die D-Line und die Linebacker-Squad aggressive gegen das Laufspiel agiert. Insbesondere, weil die Offense der Hamburger vom Laufspiel lebt. Die Dragons haben gezeigt, dass die Teufel schlagbar sind, wenn das Laufspiel nicht übermächtig ist. Salieu Ceesay (QB) hat dann nämlich oft Schwierigkeiten, das Team anzuführen. 

An die eigene Nase fassen

Für ein erfolgreiches Heimspiel gegen die Seadevils muss es Rhein Fire gelingen, das Laufspiel gegen die starke Defense zu etablieren, zumal Dagdelen vermutlich nicht ganz so mobil ist wie Matt Adams. Es bleibt zu hoffen, dass Jason Aguemon zur Form der ersten Saisonspiele zurückfindet, wenn gleich Daniel Rennich in den letzten Spiel das work horse im Laufspiel war. Aber gegen die Defense wird es wichtig sein, dass jedes Laufspiel mit voller Energie und Power stattfindet. 

Die Statistiken der bisherigen Saison zeigt, dass Rhein Fire bei Leibe kein Passing-Team ist. Gerade weil Dagdelen sein erstes Spiel als Starter macht, ist kaum zu erwarten, dass Fire nun voll auf Passspiel setzt, auch wenn Timothy Knuettel wohl nach Verletzung wieder auf dem Feld stehen wird. Außerdem nimmt Laufspiel Zeit von der Uhr und es kann eigentlich nur helfen, dass die Hamburger Offense vom Feld bleibt.

Die Rückkehr von Timothy Knuettel könnte dafür sorgen, dass das Passspiel von Fire ein wenig explosiver und "unberechenbarer" wird, was im Angesicht der eher ernüchternden Passing Stats dringend notwendig wird. 

Wichtiges Detail könnte die Verpflichtung von Jadrian Clark sein. Wenngleich er (vermutlich) noch nicht spielen wird, hat er die letzte Saison in Hamburg verbracht. Vielleicht hat er den ein oder anderen Tipp für Team und Coaching Staff, mit dem das Spiel gegen die Seadevils erfolgreich beendet werden kann. 

Players to watch

Rhein Fire

Rohat Dagdelen (#12) - Mit der Nummer von Tom Brady auf dem Rücken ist zu hoffen, dass er als Starter genau den guten Eindruck bestätigen kann, den er in den wenigen Plays bisher gezeigt hat. Es wird wichtig sein, dass er Wege findet (auch vom Coaching Staff), dem Druck der Hamburg Defense auszuweichen und seine Receiver zu finden. Dabei wird es wichtig sein, dass er mobil und flexibel bleibt und schnelle Entscheidungen trifft.

Daniel Rennich (#23) - In Woche 5 hat er den Workload übernehmen müssen und in den letzten Wochen ebenfalls viel Arbeit im Laufspiel übernommen. Gegen Hamburg wird es wichtig werden, dass er die kleinen Lücken - mehr wird die O-Line nicht produzieren können - konsequent nutzt. Er hat gezeigt, dass er Läufe mit viel Energie angeht und durchzieht. 

Martin Pinter (#45) - In Woche 6 gegen die Centurions war Minter überall. 8 Tackles, 3 für Raumverlust, 2 Sacks und einen Forced Fumble. Gemeinsam mit Lukas Ruoss war er auch in Woche 5 gegen die Hamburger leading tackler. Daneben muss es ihm aber auch gelingen, die D-Line und die Linebacker so zu organisieren, damit das Laufspiel der Seadevils ins Stottern gerät.

Hamburg Seadevils

Glen Toonga (#7) - Er ist das Herzstück der Hamburger Offense. Es wird also spannend sein zu sehen, wie er das Spiel gegen Fire angeht und wie erfolgreich er sein wird. Aber mit 880 Yards und 10 TDs wird es wohl kaum möglich sein, ihn ganz ruhig zu stellen.

Kasim Edebali (#91) - Er ist wohl der aggressive- and emotional-leader der Hamburger Defense. Mit 7,5 sacks gehört er allerdings dazu auch noch zu den fünf besten Sackern der Liga. Zudem hat er es aus meiner Sicht geschafft, sich und seine Rolle im Team gut einzusortieren.

Ambrose Mati (#52) - Neben der starken D-Line war es vor allem Mati der in Woche 5 so ziemlich alles weggetackelt hat, was ihm in die Nähe gekommen ist. Gerade der harte Tackle gegen Eichhoff war für mich eher ein Targeting, aber er zeigt auf jeden Fall auch im Verlauf des gesamten Spiels keinen Moment, wo er mal pausiert hat. 

Duell des Tages

Ganz klar: Fire O-Line gege die Hamburg D-Line. Nothing more to say!

Tipp

Die EuroBallers tippen auf Hamburg und ich denke, dass es zumindest sehr, sehr knapp werden wird für Rhein Fire. Aber ich bin ja Optimist und auch wenn ich Dank des großen Cs nicht im Stadion sein kann, dass das Publikum einen Unterschied machen kann. Daher:

Hamburg Seadevils     20 - 23     Rhein Fire

Der restliche Spieltag

Barcelona Dragons     at     Istanbul (Brauche ich nicht mehr tippen Glückwunsch an die RAMS!)

Tirol Raiders     13 - 27     Vienna Vikings

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Nach Woche 8 ist vor Woche 9

Ein kurzer Rückblick auf das Wochenende Ich würde ja beinahe behaupten, dass es schon in meinem Text angeklungen ist, aber mein Tipp war dan...